Tarifvertrag Entlastung beschlossen – Arbeiter:innen der Unikliniken gewinnen Kampf in NRW

Nach einem elfwöchigem Streik für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Personal haben die Beschäftigten der Unikliniken in Nordrhein-Westfalen den Kampf gewonnen, der TV-E wurde beschlossen. Möglich wurde dies durch ein unglaubliches Durchhaltevermögen, mit dem die Bosse durchgehend massiv unter Druck gesetzt werden konnten. Eine starke und solidarische Bewegung von unten hat sich organisiert und das möglich gemacht, das eigene Los wurde nicht aus der Hand gegeben. Dabei waren die Arbeiter:innen wochenlang Schikanen ausgesetzt und mussten Klagen, Diffamierung vor allem durch die bürgerliche Presse und Spaltungsversuche der Kapitalisten ertragen und bekämpfen. 

Zahlreiche und verschiedene Aktionen haben den Streikenden geholfen, mit ihrer Position und dem Anliegen für ein Gesundheitssystem abseits von Profitgedanken und Kommerzialisierung in die Offensive zu gehen. Besonders das „Schwarzbuch Krankenhaus“ (https://schwarzbuch-krankenhaus.net/), das gesammelte Erfahrungsberichte aus Krankenhäusern enthält und den Klinikvorständen, dem Ministerpräsidenten, Gesundheitsminister und Fraktionsvorsitzenden des Landtags NRWs vorgelegt wurde, war ein wichtiger Schritt. Mit allem hat die Bewegung gezeigt, dass sie bereit ist, diesen Kampf bis zum Ende zu führen. Mit starker Mehrheit der Streikenden wurde schlussendlich dem Eckpunktepapier zugestimmt und in den nächsten Wochen entsteht daraus ein endgültiger Tarifvertrag Entlastung.

Dieser Sieg ist gerade jetzt enorm wichtig, er ist ein Meilenstein im Kampf gegen die Profitlogik des Gesundheitswesen. Denn es bahnt sich eine Zeit an, in der sich die Zustände und Widersprüche des kapitalistischen Systems zuspitzen werden. Allem voran die Inflation und die Verschärfung der Arbeitszustände machen diese für eine große Masse an Menschen spürbar. Die voranschreitende Entwicklung wird dafür sorgen, dass diese Erfahrbarkeit sich ausweitet. Für einen grundlegenden Wandel im Gesundheitssystem ist der Anfang gemacht und einmal mehr hat sich gezeigt, dass der Druck nur von unten kommen kann. Eine starke Bewegung und Organisierung der Arbeiter:innen ist entscheidend für die kommenden Monate und Jahre!