Mit rund 30 Metaller:innen zogen wir am Freitag vor das Haus der Wirtschaft in Darmstadt, um den Auftakt für die kommenden Streiks zu legen und klarzumachen: Wenn wir frieren sollen, müsst ihr zittern!
Die Ausgangslage ist klar:
Bei einer durchschnittlichen Inflation von 10% sind die Lebensmittel (18%) und andere Alltagskosten noch stärker gestiegen im Vergleich zum Vorjahresniveau.
Um unsere Grundbedürfnisse zu befriedigen brauchen wir also höhere Löhne!
Für die Arbeiter:innen der Metall- und Elektroindustrie wird derzeit über diese dringende Gehaltsfrage verhandelt, jedoch bislang nicht erfolgreich.
Die Hauptforderung der IG Metall lautet: 8% tabellenwirksame Lohnerhöhung. Zunächst war das Angebot der Unternehmensseite jedoch eine Nullnummer. Auch die zuletzt angebotenen Sonderzahlungen erfüllen die Forderungen der Gewerkschaft nicht im Ansatz.
Und das, obwohl die Auftragslage eigentlich gut ist. Die Betriebe stehen weiterhin gut da und haben in den letzten Jahren sowieso genug an der Krise profitiert. Das ganze wäre jedoch ohne die Flexibilität, die Leistungs- und auch Verzichtbereitschaft (Kurzarbeit) der Arbeiter:innen in der Coronakrise nicht möglich gewesen.
Tatsächlich sind die geforderten 8% sogar noch sehr entgegenkommend, da sie tatsächlich einen Reallohnverlust bedeuten. Denn mit 8% mehr Gehalt lassen sich die Durchschnittlich 18% teureren Lebensmittel nicht bezahlen, ganz abgesehen von den sowieso explodierenden Energiekosten.
Zusammengefasst ist das „Angebot“ der Unternehmen also ein dicker Stinkefinger an die Arbeiter:innen.
In der Nacht von Freitag auf Samstag endete nun die Friedenspflicht, weshalb wir den Auftakt für die kommenden Streiks legten, bei denen klargemacht wird: Die Arbeiter:innen wollen und brauchen die Lohnerhöhung.
Wir werden die Streikenden bei ihrem Arbeitskampf weiter unterstützen, auf dass sie ihre berechtigten Forderungen durchsetzen.
An diesem Tarifkonflikt kann man sehen, wie heftig der Klassenkampf von oben tobt. Das Kapital versucht einmal mehr nach großen Profiten während der Coronakrise, die die Arbeiter:innen erst ermöglicht haben, die negativen Folgen der jetzigen Situation auf die Beschäftigten abzuwälzen. Die Gewerkschaften versuchen dagegen zu halten und vertreten so die Proletarische Seite des Klassenkampfes mit berchtigten Lohnforderungen. Jedoch sind kleine Errungenschaften von der Realität der Krise schnell überholt und stellen tatsächlich eine Verschlechterung der Lage unserer Klasse dar. Deshalb muss unser langfristiges Ziel für die Verbesserung unserer Umstände der Klassenkampf sein, in dem wir klarmachen: nur mit einer demokratischen Verwaltung der Produktion – dem Sozialismus – können wir langfristig ein gutes Leben für alle ermöglichen.