Rückblick: Demo zum Tag gegen Gewalt an Frauen in Mainz

Zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen sind wir am 25. November in Mainz auf die Straße gegangen, um unsere Wut zum Ausdruck zu bringen. Patriarchale Gewalt betrifft uns alle auf unterschiedliche Weise. Femizide stellen dabei die verheerendste dar. Bei Femiziden handelt es sich um Frauenmorde, meist in Partnerschaften. Am Tag der Demo, dem 25. November, sind in Deutschland bereits 101 Frauen Opfer von Femiziden geworden – allein in diesem Jahr.

Hinter diesen Morden steckt mehr als nur eine Zahl und bestenfalls eine bedauernde Nachrichtenmeldung. 101 Frauen, die ungelebte Träume und Angehörige hinterlassen, sind keinen komplizierten Beziehungsdramen und Einzeltätern zum Opfer gefallen. Femizide entstehen nicht im luftleeren Raum, sondern sind das Ergebnis patriarchaler Strukturen, in denen über Frauenkörper verfügt wird.

Unsere Unterdrückung bedeutet im Zweifel unseren Tod. Wir sind nicht bereit das länger hinzunehmen, also organisieren wir uns und gehen gemeinsam auf die Straße. Etwa 150 Menschen sind unserem Aufruf trotz Regen und Kälte gefolgt. Die Demo war laut und kämpferisch, und konnte so auch Passant*innen überzeugen sich anzuschließen. Ein männlicher Beobachter hat deutlich gemacht Femizide scheinbar zu befürworten. Das zeigt uns umso mehr, dass wir nicht in der hochgelobten gleichberechtigten Gesellschaft leben und Feminismus weiter notwendig ist.

Die Demo war trotz traurigem Anlass ein voller Erfolg. Wir sind mit unserer Wut nicht allein und werden weiter gegen Patriarchat und Kapital kämpfen.

Für uns bleibt klar: Man(n) tötet nicht aus Liebe, stoppt Femizide!

Lila Mainz