Liebe Genoss:innen und Freund:innen,
wir haben am 1. Mai eine kämpferische, revolutionäre Demo mit 4000 Menschen durchgeführt. Die Bullen griffen die Demo mehrmals brutal an und nahmen dabei schwerste Verletzungen sämtlicher Demoteilnehmer:innen in Kauf. Wir wünschen allen Verletzten eine gute Genesung. Für uns ist es wichtig, wenn ihr verletzt worden seid, zu wissen wie wir euch bestmöglich unterstützen können. Solch eine Gewalt wie sie am 1. Mai stattgefunden hat, am eigenen Körper zu erfahren oder auch nur mit ansehen zu müssen, ist furchtbar und kann für viele Betroffene traumatisch sein. Ihr seid mit diesem Schmerz, dieser Trauer und dieser Wut nicht allein. Wir wollen solidarisch und genossenschaftlich mit dieser schweren Situation umgehen. Meldet euch per Mail bei uns, falls ihr euch Hilfe und Solidarität in irgendeiner Form wünscht. Sucht Gespräche zu Genoss:innen, Freund:innen und oder eurer Familie, diese können euch Halt geben. Falls ihr über das Erlebte mit professionellen Berater:innen reden möchtet, meldet euch bei „Out of Action“, einer Gruppe Aktivist:innen, die euch beim Umgang mit Gewalt und Repressionen behilflich sind und euch hierzu die nötigen Informationen bereit stellen. Falls ihr während der Demonstrationen Polizeigewalt erlebt habt, Festnahmen gesehen oder selbst betroffen seid, fertigt Gedächtnisprotokolle an. Werdet euch bewusst, dass die auf der Demo erfahrene Gewalt nicht das Ende der Repressionen, im Zusammenhang mit antifaschistischem Widerstand gegen den deutschen Staat, sein wird. Bereitet euch deshalb angemessen vor.
Hier alle wichtigen Aspekte dazu im Überblick:
• Räumt eure Wohnung auf, falls es zu Hausdurchsuchungen kommt. Habt keine belastenden Materialien zu Hause.
• Bewahrt alle sensiblen Informationen auf verschlüsselten Datenträgern auf.
• Meldet euch bei der Roten Hilfe, damit wir mit den Repressionen solidarisch umgehen können und keine Person alleine da steht.
• Falls ihr eine Vorladung der Polizei erhaltet, geht auf keinen Fall dort hin. Alles was ihr dort sagt, wird gegen euch verwendet werden. Ihr seid nicht verpflichtet der Einladung Folge zu leisten.
• Im Falle eines Strafbefehls (Urteil ohne Vorladung), legt binnen zwei Wochen einen formlosen Einspruch ein und kontaktiert die Rote Hilfe.
• Ihr habt das Recht, als Beschuldigte:r jegliche Aussagen zu verweigern. Dies gilt auch für Zeug:innen. Macht Gebrauch Anspruch von eurem Aussageverweigerungsrecht (§55 StPO)
Für mehr Infos für das Verhalten vor und nach Demos und dem Umgang mit Repressionen, lest euch die „Was tun wenns brennt?“ – Broschüre der Roten Hilfe (und weitere) durch.
Wir werden uns von den Repressionen und der Bullengewalt nicht unterkriegen lassen. Wir werden solidarisch zusammenstehen und weiter gegen Ausbeutung und Unterdrückung kämpfen!
Rote Hilfe: ffm@rote-hilfe.de
Out of Action: outofaction-ffm@nadir.org
Erster Mai Bündnis: erstermaiffm@systemli.org