„Rechte Kampfkultur entwaffnen“ – Naziaufmarsch der „Neuen Stärke Partei“ erfolgreich blockiert

Am vergangenen Samstag, den 16.07., war Mainz dicht und der Versuch der „Neuen Stärke Partei“ (NSP), Fuß zu fassen, scheiterte. Dafür sorgten die rund 3000 Gegendemonstrant:innen, die nicht nur aus Mainz kamen, sondern aus vielen Städten angereist sind. Die organisierten Zuganreisen sammelten sich an unterschiedlichen Orten und liefen teils als starke und kämpferische Demonstration in Richtung Hauptbahnhof. Der ursprüngliche Ort der Auftaktkundgebung der NSP war  mit einer doppelten Reihe Hamburger Gitter gesichert und von Polizisten bewacht. Um zu verhindern, dass die Faschos den Bahnhof verlassen können, positionierte sich an jedem Ausgang und Zugangspunnkt ein Blockadefinger. Die ankommende Demo vom Römischen Theater teilte sich dazu kurz vorher auf und besetzte gleich zwei. Damit war vorerst alles abgeriegelt und das geplante Konzept ging auf. Zu jeder Zeit wurde auch auf Provokateure entsprechend reagiert, ob jetzt Rechte mit einschlägigen Tattoos oder andere. Bezeichnend war auch wieder die für Mainz bzw. Rheinland-Pfalz typische hohe Anzahl ziviler Bullen, die dachten, sie können sich unerkannt unter die Menge mischen. Auffallend war auch die unheimlich geringe Präsenz der Cops rund um den Bahnhof. Weder wurden die anreisenden Demos begleitet, noch war dieser wirklich stark bewacht.

Sinn ergab das alles, als der Ausweichort der Faschos im Gewerbegebiet Mainz-Mombach bekannt wurde. Entschlossen und mit mehreren Finger machten sich die Antifaschist:innen auf den Weg, dabei wurden auch größere Strecken gejoggt. Durch Pyrotechnik und kleinere Barrikaden konnten Bullenautos am Überholen gehindert werden und so den Faschos alle Laufmöglichkeiten genommen werden. Schon vor Eintreffen aller Finger kam es auf der Kreuzung „Mombacher Str.“ und „Hattenbergstr.“ zu einem Angriff der Bullen mit Schlagstöcken und viel Pfefferspray. Ein zweiter Vorstoß zu den Verletzten durch die BFE der Bundespolizei wurde abgewehrt. Mit Pyrobeschuss und Körpereinsatz wurden den Bullen Grenzen gesetzt. Dabei mussten nicht nur sie einstecken, es gab auch einige verletzte Genoss:innen, denen wir gute Genesung wünschen! Es scheint sich ein Beispiel an Frankfurter Cops genommen zu werden und jetzt auch hier metallene Teleskopschlagstöcke auf Demonstrationen zu benutzen. Eine mit solchen Kopftreffern verletzte Person musste mit Hirnschwellungen vom RTW ins Krankenhaus eingeliefert werden. Es braucht aber auch gerade diese offensiven Momente in denen wir zeigen, dass wir uns von den Bullen nicht alles bieten lassen, uns zu Wehr setzen und dabei auch proaktiv handeln. 

Für die nächste Zeit waren die Laufmöglichkeiten der NSP jedoch blockiert und sie wurden ungeduldig. Nach mehreren Wortgefechten in den letzten Stunden gab es auch hier Auseinandersetzungen mit den Bullen. Wir freuen uns, wenn diese Klassenfeinde sich gegenseitig die Köpfe einhauen. Heraus kam jedoch der Versuch seitens der Bullen, uns mit falschen Aussagen zum Gehen zu bewegen. Letztlich drohten sie auch mit weiteren Angriffen. Als ein neu formierter Block sich in Bewegung setzte, blieben jedoch einige zurück und nach ein paar hundert Metern wurde die Richtung geändert, die Demo erneut aufgeteilt und abermals die Zugänge blockiert. Selbst nach vielen Stunden in der Sonne war der antifaschistische Wille ungebrochen. Bunter Rauch und Pyrotechnik untermalten diese Einstellung.

Der komplette Tag war ein voller Erfolg. Knapp 60 Faschos aus der BRD standen gegen 3000 Antifaschist:innen aus Deutschland, der Schweiz und Frankreich. Dabei konnten sie nicht einmal den Ort ihrer Auftaktkundgebung erreichen, mussten die Bullen um Hilfe anbetteln und kamen trotzdem keine 50 Meter weit. Erst mit einem Sonderbus nach Saulheim ins Mainzer Hinterland verfrachtet kamen sie aus unserer akuten Reichweite. 

Sehr ausdrucksstark war der kämpferische Ausdruck der Demonstrationen und Blockaden, den die überwiegend revolutionären Antifaschist:innen an den Tag legten. Denn wir dürfen niemals vergessen, dass wir nicht nur das Bollwerk gegen den Faschismus verkörpern, sondern darüber hinaus auch eine gesellschaftliche Perspektive auf eine gerechtere Welt bieten!