Nach der Gewalteskalation vom 08.12.23 im Frankfurter Waldstadion, welche ausschließlich von der Polizei ausging, wird nun öffentlich nach 29 Fußballfans gefahndet.
Noch vor dem Anpfiff des Heimspiels der Frankfurter Eintracht gegen VfB Stuttgart kam es zu einer kleineren Auseinandersetzung zwischen einem Fan und einem Ordner in zivil. Während die Situation sich schon längst wieder beruhigt hatte, provozierten die in der Zwischenzeit aufgetauchten zahlreichen Polizeikräfte durch zwei Faustschläge in das Gesicht einer unbeteiligten Frau (Augenzeugenbericht) das Aufflammen der darauf folgenden brutalen Polizeigewalt, welche über 100 verletzte Fans, sieben davon schwerverletzt, zur Folge hatte. Unbeteiligte wurden Opfer dieser brutalen Polizeigewalt in Form von Schlagstöcken und Pfefferspray, Augenzeugen berichten von Lazarett-ähnlichen Zuständen innerhalb des Blocks während der ersten Halbzeit. Teilweise wurden Fans bewusstlos und stürzten Treppen herab, Rettungskräfte kamen mit dem Abtransport von Verletzten nicht hinterher.
Das zeigt wieder einmal deutlich, wo die Prioritäten der Staatsgewalt liegen. Während rechte Netzwerke in den eigenen Reihen der Polizei gedeckt werden und häusliche Gewalt oft straffrei bleibt, fährt der Staat hier volle Härte auf – natürlich gegen Fußballfans, nicht gegen seine eigenen Beamten, denn die Polizeigewalt bleibt folgenlos, die Fans werden kriminalisiert. Insgesamt laufen Ermittlungen gegen 135 Fans, während nur gegen 20 Beamte ermittelt wird. Leider keine Überraschung, ganz im Gegenteil sogar: Forschungen an der Uni Bochum haben ergeben, dass es bei Polizeigewalt nur in zwei Prozent der Ermittlungsfälle überhaupt zu einer Anklage kommt. In weniger als einem Prozent kommt es zu einer Verurteilung. Und wir alle wissen: Die Dunkelziffer der Polizeigewalt, bei der es nicht mal zu Ermittlungen kommt, ist natürlich noch viel höher.
Cops nutzen Fußballstadien als Labore, um Repressionsmaßnahmen zu testen, welche später gegen politische, progressive Bewegungen eingesetzt werden sollen. Das zeigt die Vergangenheit. Außerdem ist noch zu betonen: Die meisten der Opfer dieser beispiellosen Gewalt und anschließenden öffentlichen Fahndung sind keine Mitglieder der aktiven Fanszene. Es sind Familienväter und Söhne, welche ihren Verein anfeuern wollten.
Wer schützt uns vor den Cops?