Frankfurt: Defend Kurdistan Aktion zum Unistart

Bericht von Defend Kurdistan:

Am Dienstag den 11. April versammelte sich eine Gruppe aus Studierenden
und Aktivisti von Defend Kurdistan auf dem Uni Campus Westend in
Frankfurt am Main, um gegen die Giftgasangriffe durch die türkische
Armee in Kurdistan zu protestieren. Die Gruppe ließ bunten Rauch vor dem
Gebäude aufsteigen und setzte damit ein Zeichen gegen die tödlichen
Angriffe der letzen Monate in Kurdistan. Es wurde ein Banner mit der
Aufschrift “Stop Chemical Warfare in Kurdistan” in die Höhe gehalten.
In der vorgetragenen Rede wurde auf den Ort der Aktion aufmerksam
gemacht: Das IG-Farben Gebäude, vor dem sich die Gruppe platzierte,
stehe sinnbildlich für das Geschäft Deutschlands mit Waffenexporten und
seine Komplizenschaft mit Kriegstreibern wie Erdogan. Deutschland und
deutsche Unternehmen, unter anderem Unternehmen, die mit der IG-Farben
verbunden waren, waren es, die 1937 Fertigungsanlagen und Vorprodukte
für Giftgas an den türkischen Staat lieferten, mit denen 1938 das
Massaker in Dersim durchgeführt wurde, bei dem bis zu 70.000 AlevitInnen
ermordet wurden. Das Unternehmen IG-Farben, an den der Name des Gebäudes
täglich erinnert, beteiligte sich außerdem in den 1940er Jahren aktiv an
der NS-Vernichtungsmaschinerie, denn es beschäftigte ZwangsarbeiterInnen
und KZ-Häfltinge in einer eigenen Fabrik. Dessen damalige Tochterfirma
DeGeSch produzierte jenes Giftgas, das zur Ermordung von Millionen
Menschen in den Gaskammern der Nazi-Vernichtungslagern eingesetzt
wurden.

Die Aktivisti betonen diese historische Verstricktheit Deutschlands und
rufen Studierende dazu auf, sich dem Protest anzuschließen: an einem
Ort, der bis heute unkritisch den Namen dieses Unternehmens trägt, ließe
es sich nicht ruhig studieren!

In der Rede macht die Gruppe klar, Deutschland liefere weiterhin Waffen
in Kriegsgebiete, und würde Autokraten wie Erdogan nicht davon abhalten,
Giftgas gegen kurdische KämpferInnen und ZivilistInnen einzusetzen. Die
Aktivisti fordern in ihrer Rede zu Ende deshalb: Deutschland muss zur
Verantwortung gezogen werden und alle diplomatischen und
wirtschaftlichen Beziehungen zum türkischen Regime beenden. Außerdem
fordern sie eine unabhängige Untersuchung des Einsatzes chemischer
Waffen durch die türkische Armee und die Einrichtung einer
Flugsverbotszone über ganz Kurdistan.

BijÎ Berxwedana Kurdistan!