Jeden Sommer finden in vielen Städten CSD Paraden statt. In Deutschland gibt es sie seit den 70ern. Die Idee der CSDs bei uns ist, durch eine friedliche Parade für Toleranz in der Gesellschaft zu sorgen. Die Denkfehler dabei: Die Geschichte hat gezeigt, dass Rechte erkämpft werden müssen, Paraden mit diffusen Forderungen nach mehr Liebe in der Gesellschaft bringen nichts. Die CSDs haben ihre Forderungen so verwässert, dass es für die Veranstalter kein porblem ist, wenn Feinde queeren Lebens mitlaufen:
Bullen, konservative Parteien, Großkonzerne.
Der Blick auf den CSD erinnert uns an die historische Bedeutung der Stonewall Riots im Jahr 1969 in der Christopher Street in New York City. Damals stand Schikane und regelmäßige Polizeirazzien in queeren Bars und Clubs an der Tagesordnung. Nicht Hetero Liebe war illegal, Trans Identitäten wurden genauso gesetzlich wie gesellschaftlich unterdrückt. Die Jahrelange Diskriminierung und Gewalt wurde nicht mehr ertragen und so markierten die Stonewall Riots einen wochenlangen, entschlossenen Widerstand und Kampf gegen die Polizei, Gewalt und Unterdrückung der LGBTQI+ Community.
Die mutige Haltung der Queers gegenüber der Polizei erschütterte die herrschende queerfeindliche Hegemonie.
Doch aktuell sehen wir, dass LGBTIQ+ Menschen nach wie vor täglich Angriffen ausgesetzt sind. Sei es durch entmenschlichende Gesetze, faschistische Bedrohungen, queerfeindlichen Kulturkampf und Spaltung an Schulen und am Arbeitsplatz, Anschläge auf Demonstrationen oder auf queere Bars. Sogar vermeindlich Linke verfallen queerfeindlichen, reaktionären Ideen. Der Kampf um unsere Befreiung ist aktuell und relevant notwendig wie eh und je!
Denn unsere Rechte sind keineswegs selbstverständlich und wurden uns nie geschenkt. Hinter der queerfeindlichen Gewalt steht auch die patriarchale Ordnung, die fest im kapitalistischen System verankert ist. Der Kapitalismus profitiert von unserer Ausbeutung und sexistischer Spaltung. Gleichzeitig präsentieren sich Großkonzerne während des Pride Months als woke, und fortschrittlich. Um eine echte Befreiung für Queers zu erreichen, müssen wir das bestehende kapitalistische System überwinden. Es ist klar, dass ohne Enteignung der Produktionsmittel, weitreichende Demokratie auf allen Eben, gesetzliche Gleichstellung und Sozialismus keine wahre Befreiung für Queers möglich ist.
Die Stonewall Riots von 1969 waren ein Meilenstein in einem Kampf, dem sich auch heute noch Millionen von LGBTIQ+ Personen weltweit stellen müssen. Sie erinnern uns daran, dass wir nicht machtlos sind und dass wir für unsere Rechte kämpfen müssen, denn unsere Rechte werden uns nicht geschenkt. Sie werden erkämpft. Unser Ziel darf nie sein, um Akzeptanz und Toleranz in einer heteronormativen, kapitalistsichen Gesellschaft zu betteln. Echte Befreiung gibt es nur, wenn wir das patriarchale System der Ausbeutung und damit die Mittel der Unterdrückung abschaffen!