Kein Dank für die Blumen! Bündnis 8. März Frankfurt am Main. Am Vorabend des 8. März sind wir mit etwa 100 FLINTA* anlässlich des internationalen Frauenkampftages auf die Straßen gegangen, um gegen die Unterdrückung und Ausbeutung von Frauen zu demonstrieren. Der kämpferische Demozug lief von der alten Oper übers Bahnhofsviertel bis zum Saalbau Gallus. Dabei haben wir lautstark mit vielen Parolen aus einer internationalistischen Perspektive für ein Ende der doppelten Ausbeutung der Frau (besonders in Anbetracht der Pandemie), des Krieges und Imperialismus sowie der häuslichen und sexualisierten Gewalt demonstriert. Wir sind dankbar für die tolle und kämpferische Stimmung, die sich über die gesamte Demonstration erstreckt hat. Während wir auf der Mainzer Landstraße liefen, erreichte uns die Nachricht, dass die Proteste zum 8. März in der Türkei unter fadenscheinigen Begründungen verboten wurden – wir stehen an der Seite unserer Schwestern in der Türkei und verurteilen die faschistischen und patriarchalen Mittel, mit denen unser Kampf in die Knie gezwungen werden soll. Wir kämpfen niemals nur für eine Befreiung der Frau im Westen, sondern international!
Als wir die Taunusstraße passierten, lief eine männliche Person in den Demozug herein und verließ diesen erst wieder nach mehrfacher, deutlicher Aufforderung der Demoleitung. Von den Bullen war in diesem Moment nichts zu sehen – erst als wir die Karlstraße verließen und auf die Mainzer Landstraße gingen, reihten sich die Bullen Spalier neben der Demo auf und kommentierten, dass sie den Girlies jetzt mal helfen. Das überrascht uns nicht. Der Staat und seine hohlen Vollstreckerschweine unterschätzen unsere Kraft, unseren Mut und unsere Durchsetzungsfähigkeit.
Am 8. März organisierten wir eine Kundgebung an der Bockenheimer Warte. Wir haben uns sehr über die vielen Besucher:innen gefreut, die unseren zahlreichen Redebeiträgen zu Ausbeutung, Krieg und Gewalt sowie der Verschärfung der prekären Lage durch die Pandemie zugehört haben.
Das Bündnis 8. März ist rückblickend sehr zufrieden über die Veranstaltungen an beiden Tagen – wir blicken optimistisch auf dieses Jahr und freuen uns darauf, nicht nur am Frauenkampftag tatkräftig anzupacken, sondern auch queere Kämpfe in Zukunft unterstützen zu können. Wir sind unserem Anspruch eines antirassistischen und klassenkämpferischen Feminismus gerecht geworden und sind dankbar für die Unterstützung unserer Genossinnen und Freundinnen.
Frauen kämpfen international – gegen Patriachat und Kapitalismus!
Mach’s wie Rosa: 08. März in Mainz. Anlässlich des internationalen feministischen Kampftags am 8. März organisierten wir auch dieses Jahr wieder eine Demonstration. Unter dem Motto „Mach’s wie Rosa“ erinnerten wir an Rosa Luxemburg, eine Vertreterin des Marxismus, Antimilitarismus und des proletarischen Internationalismus, welche sich in ihrem Kampf besonders für die arbeitende Klasse einsetzte.
Die Demonstration starte nach einigen Redebeiträgen, welche den Zusammenhang von Kapitalismus und der Unterdrückung der Frau erläuterten, am Theaterplatz. Über 400 Demonstrierende zogen anschließend durch die Straßen, mit Forderungen
- Zu fairem Lohn
- Zur Kritik am System der Zweigeschlechtlichkeit
- Zur Selbstbestimmung über den eigenen Körper
- Zur Unterstützung von Frauen, welche in Kriegen (sexuelle) Gewalt erfahren, in der Ukraine aber auch in allen anderen Ländern
- Zum Ende von Gewalt gegen Frauen und Femiziden
- gegen die doppelte Ausbeutung von Frauen, durch die Ausbeutung einerseits auf der Arbeit sowie andererseits zu Hause durch umsonst geleistete Care-Arbeit
- der weltweiten Solidarisierung von Frauenkämpfen (z.B. in Kurdistan)
- für ein selbstbestimmtes und gewaltfreies Leben
Dabei wurde die Demonstration von einem Lautsprecherwagen, durch den die Forderung auch an die Passant*innen zugetragen werden konnte, durch einen kämpferischen Auftritt der Demonstrierenden sowie dem Einsatz von Pyrotechnik und Rauch begleitet. Es folgte eine Zwischenkundgebung auf dem Grünstreifen der Kaiserstraße. Es wurde nochmals verdeutlicht, dass die Unterdrückung der Frau eine Systemfrage ist und eng mit dem Kapitalismus und den patriarchalen Machtverhältnissen verknüpft ist. Die Demo endete am Theaterplatz, mit der Aufforderung an alle, sich gegen Patriarchat und Kapitalismus zu organisieren. Im Anschluss folgte ein FLINTA* Kneipenabend, um die Demo gemeinsam ausklingen zu lassen und sich für zukünftige Kämpfe zu vernetzen.
Alles in Allem konnten viele Menschen erreicht werden, die Stimmung war kämpferisch und viele Passant*innen sprachen uns zu, indem sie uns zunickten, mitriefen oder sich anschlossen.
Vielen Dank an alle Unterstützer*innen und Teilnehmer*innen! Lasst uns diesen Kampf zusammen führen und uns auch nächstes Jahr gemeinsam die Straße nehmen!
Frauen kämpfen international – Gegen den Faschismus, Krieg und Kapital!
Basta! 8. März bleibt Internationaler Frauenkampftag! 8. März in Gießen. Unter diesem Motto rief das 8.März Bündnis Gießen zur jährlichen Frauenkampftags-Demo auf. „Denn solange die Hälfte der Menschheit wie Frauen behandelt, unterdrückt und ausgebeutet wird, solange wird der 8. März der internationale Frauenkampftag bleiben“, so das 8. März Bündnis, indem sich einzelne Frauen und verschiedene Gruppen organisieren. Rund 700 Menschen zogen durch die Innenstadt Gießens. Dabei wurde auf Schildern zum Beispiel darauf aufmerksam gemacht, dass Gewalt gegen Frauen niemals eine Privatangelegenheit ist, dabei wurden Parolen wie „Frauen kämpfen international – gegen Krise, Krieg und Kapital“ oder „Ob Kinder oder keine, entscheiden wir alleine“ gerufen. Auf Transparenten wurde eine Ehrung von Ria Deeg, Gießener Widerstandskämpferin im deutschen Faschismus, überzeugte Antifaschistin und Kommunistin, gefordert. Am Elefantenklo entrollte die DKP ein überdimensionales Banner auf, auf welchem „eine Stele für Ria Deeg“ gefordert wurde. Wenig später wurde die Löwengasse symbolisch in „Esther-Bejarano-Straße“ umbenannt, um an die Auschwitz-Überlebende und Antifaschistin zu erinnern:Dabei wurde auf ihr zivilgesellschaftliches und politisches Engagement hingewiesen:„Bejarano bezog als organisierte Kommunistin zu aktuellen politischen Debatten immer eine klare kritische Haltung, die vor allem den bürgerlichen Parteien nicht gefiel. Für ihr Engagement wurde sie daher nie offiziell geehrt oder erhielt eine Einladung zur jährlichen Gedenkstunde im Bundestag anlässlich der Befreiung von Auschwitz. Sie behält Recht, als sie sagte „Wer gegen Nazis kämpft, kann sich auf den Staat nicht verlassen!“ Diese Worte sollten wir in Erinnerung behalten.“ In Reden wurde darauf aufmerksam gemacht, dass Frauen noch immer den überwiegenden Teil der Reproduktionsarbeit leisten, welche der Regeneration und Wiederherstellung der Arbeitskraft dient, ohne die das kapitalistische Produktionssystem und die Lohnarbeit undenkbar sind. Die zusätzliche Belastung der Frauen durch Lohnarbeit, und die systematische Unterbezahlung der vor allem von Frauen ausgeübten Berufe, wurde thematisiert:„75% der sogenannten systemrelevanten Berufsgruppen werden von Frauen ausgeübt. Das sind beispielsweise Pflege- und Erziehungsberufe, der Lebensmittelhandel und die Reinigungsbranche. Diese waren bereits vor der Krise gesellschaftlich kaum wertgeschätzte und prekäre Beschäftigungsbereiche, was durch die Krise deutlich verschärft wurde.Sowohl in Supermärkten als auch im Pflegebereich sind Überstunden an der Tagesordnung. […] Wir sagen Basta! Ohne Befreiung von der kapitalistischen Profitlogik ist keine Befreiung der Frau möglich!“, so die Antifaschistische Revolutionäre Aktion Gießen, die zudem Alltagssexismus und (sexualisierte) Gewalt gegen Frauen thematisierte: „Die Bandbreite ist groß, alleine bezüglich des Sexismus im Alltag: abwertende Sprüche auf der Straße, sogenanntes „Catcalling“, das unerwünschte Zusenden von Bildern, Hände, die auf Oberschenkel gelegt werden und die zu weit den Rücken herunterrutschen, einen Klaps auf den Po […] Jeden Tag versucht ein Mann seine Frau, aktuelle oder ehemalige Partnerin umzubringen. Und häufiger als jeden 3. Tag gelingt es einem. Knapp die Hälfte aller Frauen in Deutschland haben bereits sexualisierte oder körperliche Gewalt erfahren müssen.“ „Wir brauchen Brot, keine Kanonen. Wir brauchen Schulen, keine Kasernen. Wir brauchen Wohnungen, keine Friedhöfe.“ Nachdem die Vertreterin der SDAJ Gießen diese Sätze ins Mikrofon gerufen hatte, brandete am Dienstagabend lauter Applaus am Kugelbrunnen auf. In ihrem Redebeitrag kritisierte die junge Frau das angekündigte 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen für die Bundeswehr. Für Frieden und Abrüstung zu kämpfen, bedeute auch einen Kampf für Gleichstellung. Denn imperialistische Kriege seien immer auch „ein Krieg gegen die Rechte der Frauen“.
Solidarität mit dem SuE Streik! Achter März in Darmstadt. Der internationale Frauenkampftag begann für uns schon am Sonntag. Wir
verbrachten den Nachmittag gemeinsam an der Lincoln Wall, diskutierten gemeinsam warum die organisierte Kampf gegen Patriarchat und Kapitalismus wichtig ist und malten Spruchbänder mit feministischen Forderungen, ein Transparent für die Demo und ein Piece um für den 8. März zu mobilisieren.
Dem Aufruf zum Warnstreik der ver.di folgten sowohl viele Kita Beschäftigte und Arbeiter:innen im Sozial und Erziehungsdienst, als auch solidarische Eltern, die sich mit ihren Kindern an der Streikversammlung und der anschließenden 8. März Demo beteiligten. Der Friedensplatz war gut gefüllt und es ergaben sich interessante Gespräche mit Arbeiter:innen die selber nicht Streiken durften oder jungen Eltern, die sich solidarisch zeigten und eigene Aktionen in ihren Kitas durchführten.
Die Demonstration wurde von einem großen internationalistischen Block aus Kurdischen Frauenorganisationen angeführt und nach einigen kämpferischen Reden setzte sie sich durch die Stadt in Bewegung.
Vor dem Klinikum Darmstadt fand die erste Zwischenkundgebung statt. In den Reden wurde die Lage von Krankenpfleger:innen thematisiert und der Pflegenotstand angeprangert. Es sind vor allem die Pflegeberufe in denen mehrheitlich weiblich gelesene Personen arbeiten und massiv unterbezahlt sind.
Gerade in der Corona Pandemie haben wir gesehen wie elementar Pflege, Bildung und Soziales für eine Gesellschaft ist, das Frauen im Schnitt ca. 18% weniger Lohn als ihre männlichen Kollegen bekommen und durch unterdrückende Geschlechterrollen in unentlohnte Haus- und Betreuungsarbeiten gezwungen und so doppelt von diesem System ausgebeutet werden.
Gleichzeitig üben Frauen einen großen Anteil an geringfügiger Beschäftigungen aus. Wie z.B. Teilzeitarbeit, Leiharbeit oder Minijobs.
Niedrige Löhne führen durch unsichere Arbeits- und Lebensverhältnisse zu Existenzängsten.
Die Reden wurden mit einem Bannerdrop am Parkhaus untermalt so setzte sich die Demo fort in Richtung Innenstadt, wo weitere Reden gehalten wurden.
Der 8.März in Darmstadt war Laut, sichtbar und hat viele Menschen gegen das Patriarchat zusammengebracht. Als Kommunist:innen sehen wir unsere Aufgabe darin, uns an den Kämpfen für die Emanzipation der Unterdrückten zu beteiligen und nicht mit Reformen zufrieden zu geben.
Für ein Ende des Kapitalismus!
Für ein Ende des Patriarchats!
Frauen die Kämpfen sind Frauen die Leben!