„Für den gemeinsamen Kampf, dem Kampf, der den Schmerz in Wut verwandelt, die Wut in Rebellion und die Rebellion in ein Morgen.“
Schon länger geistert die Botschaft durch die verschiedenen linken Strukturen in der Region – die Zapatistas kommen. Für viele Genoss:innen – gerade der jüngeren Generation – schon gar kein Begriff mehr, waren sie nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion der erste große Aufstand gegen den Neoliberalismus, Neokolonialismus und ihren scheinbar unaufhaltsamen Siegeszug.
Am 1. Januar 1994 begann die Zapatistische Armee der nationalen Befreiung (EZLN) in Chiapas ihren Aufstand gegen das nordamerikanische Freihandelsabkommen (NAFTA). Sie besetzten Großgrundbesitz, bauten eigene Strukturen in Gesundheit und Bildung auf und entwickelten eine starke basisdemokratische Selbstverwaltung, auch um sich gegen den anhaltenden Rassismus, dem die indigene Bevölkerung Chiapas durch die mexikanische Regierung ausgesetzt war und ist zu verteidigen.
Seitdem heißt es in Chiapas in vielen autonomen Gemeinden „Hier regiert das Volk und die Regierung gehorcht“. Unterstützt von einer weltweiten Solidaritätsbewegung war die EZLN damit jahrelang ein Leuchtturm revolutionärer Bemühungen und genoss auch weit über die Grenzen von Südamerika hinaus Solidarität.
In den letzten Jahren ist es ruhiger geworden und es gab nur noch wenige aktive Verbindungen in den lakandonischen Urwald. Nun meldet sich die EZLN zurück und hat eine große Reise angekündigt – zu allen, die sich mit ihnen Treffen und austauschen wollen.
Als Revolutionär:innen heißen wir die zapatistische Delegation dabei natürlich herzlich willkommen und unterstützen das bundesweite Ya-Basta-Netz bei ihren Vorbereitungen der Reise. Dabei wird die Demonstration am 16. Oktober ein verbindendes Glied sein für all unsere Kämpfe.
Der Kapitalismus selbst hat dabei die Strukturen geboren, die auch die Grundlage für unseren gemeinsamen revolutionären Kampf sind. Wenn wir am 16. Oktober in Eschborn vor dem „Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle“ stehen – dann weil dort die die weltweiten Waffenexporte des mörderischen BRD Imperialismus genehmigt werden. Wenn wir vor die EZB ziehen – dann weil sie mit ihren drakonischen Sparprogrammen die Menschen in Griechenland an den sozialen Abgrund gedrängt hat.
Unsere Solidarität darf dabei nicht zur folkloristischen Selbstbespaßung verkommen – ohne die gemeinsame Bezugnahme und Unterstützung bleibt er wirkungslos und selbstreferenziell. Die Verbindung von Kämpfen, die gemeinsame Organisierung und das lokale Handeln auch in internationalen Kämpfen machen den Unterschied. Jeder Steik bildet Bewusstsein für eine bessere Welt, jeder
unschädliche Panzer kann nicht mehr zum Töten eingesetzt werden und jede kaputte Filiale eines multinationalen Konzerns lässt sie zweimal überlegen Indigene anderswo zu vertreiben.
Revolutionärer Internationalismus sucht den Schulterschluss mit allen kämpfenden Genoss:innen weltweit. Er ist der Gegenentwurf zum Nationalismus der Klassenfeinde und der neoliberalen Vereinzelung. Er bietet uns die Perspektive, unsere Bemühungen nicht allein und atomisiert zu sehen, sondern sich in einer weltweiten antikapitalistischen Front zu begreifen. Einer gemeinsamen Front, die das Ziel einer Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung teilen.
Hinein in den revolutionären Block
Solidarität! Aufstand! Revolution!
16.Oktober 2021
Frankfurt am Main
Aurora Räteaufbau
Revolutionäre Einheit Darmstadt
Rotes Mainz