Am 8. März im Rhein-Main-Gebiet auf die Straße!

Aufruf zur 8. März Demonstration in Frankfurt, 15 Uhr, Hauptwache

Wir haben genug!

Genug von Faschisten, die uns sagen wollen, wo unser Platz ist.
Genug von Kriegen, die mit unseren Körpern geführt werden.
Genug von einem System, das uns in Armut hält, während es an unserer Arbeit, unserer Angst, unserem Leben und unserem Leid verdient.

Am 8. März gehen wir auf die Straße – für unsere weltweite Befreiung!

Während sie ihre Panzer bauen und ihre Grenzen befestigen, während sie uns gegeneinander ausspielen und den Rechtsruck vorantreiben, kämpfen wir. Wir kämpfen gegen ein System, das Faschismus als Antwort auf die Krisen dieser Welt verkauft – obwohl es selbst die Krise ist. Gegen eine Politik, die entscheidet, welche Migrant:innen „nützlich“ sind und welche abgeschoben werden. Gegen eine Gesellschaft der Herrschenden, die uns Tag für Tag ausbeutet und dann behauptet, wir seien „nicht systemrelevant“.

Faschismus bedeutet immer einen Angriff auf Frauen, inter, nicht-binäre, trans- und agender Personen. Wo rechte Kräfte erstarken, da sind wir die ersten, die entrechtet werden. Sie kürzen unsere Gelder, kriminalisieren unsere Kämpfe, greifen unsere Körper an. Aber wir lassen uns nicht zum Schweigen bringen. Unsere Solidarität ist unsere Waffe – gegen rechte Netzwerke, gegen staatliche Repression, gegen ein System, das uns in Angst halten will.

Doch unser Kampf geht weiter. Denn es sind unsere Hände, die diese Gesellschaft am Laufen halten – und es sind unsere Kämpfe, die sie erschüttern können. In Krankenhäusern, in der Pflege, in der Reinigung oder in der Erziehung: feminisierte Arbeitsbereiche sind unterbezahlt, überlastet und systematisch abgewertet. Während Unternehmen Rekordprofite einfahren, werden diejenigen, die Leben retten, pflegen und ernähren, mit Applaus abgespeist. Aber wir wissen: Wenn wir streiken, dann steht alles still! Die großen Streikbewegungen der letzten Jahre haben gezeigt, was passiert, wenn wir unsere Arbeit niederlegen und uns zusammenschließen. Daran knüpfen wir an – denn ein System, das auf unserer Ausbeutung und Entrechtung aufbaut, muss gestürzt werden.

Unsere Kämpfe sind international – denn Unterdrückung endet nicht an Grenzen. In Kurdistan verteidigen Frauen mit der Waffe in der Hand eine Revolution gegen Faschismus, Patriarchat und Kapitalismus. Ihr Widerstand gegen den türkischen Angriffskrieg ist unser Widerstand. Gleichzeitig erleben wir in Gaza eines der brutalsten Kriegsverbrechen der letzten Jahrzehnte – mit deutscher Unterstützung, mit deutschen Waffen, mit deutschem Geld. Die Bombardierung von Krankenhäusern, Schulen und Geflüchtetenlagern, das Aushungern und Auslöschen eines Volkes: Das ist das Gesicht eines Systems, das Profite über Menschenleben stellt. Und das gilt nicht nur im Krieg. Während sie ihre Kriegsmaschinerie finanzieren, lassen sie die Welt brennen – Wälder sterben, Dürren breiten sich aus, der Planet kollabiert. Die Zerstörung unserer Lebensgrundlage ist kein Kollateralschaden, sie ist eine direkte Folge eines Systems, das auf Gier, Kontrolle und Unterdrückung aufbaut.

Doch solange es keine Freiheit für uns gibt, wird es keine Ruhe für sie geben!

Wir sind nicht hier, um zu bitten.
Wir sind nicht hier, um zu verhandeln.
Wir sind hier, um zu kämpfen!

Und wir werden nicht aufhören, bis dieses System Geschichte ist.

Am 8. März tragen wir unseren Kampf auf die Straße – revolutionär, internationalistisch, widerständig!

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Aufruf zur 8. März Demonstration in Mainz, 18 Uhr, Gutenbergplatz

Mach’s wie Anna…

Dieses Jahr rufen wir unter dem Motto ,Mach’s wie Anna‘ zum internationalen feministischen Kampftag.

Anna Seghers (1900–1983) war eine deutsche Schriftstellerin und Kommunistin, deren Leben und Werk untrennbar mit dem Kampf für Sozialismus sowie gegen Krieg und Faschismus verbunden ist. Ihre politische Überzeugung prägte ihre Schriften und ihr Engagement für die Rechte der Unterdrückten.
In ihrem antifaschistischen Werk „Das siebte Kreuz“ verarbeitet sie ihre regionale Nähe als Mainzerin zum KZ Osthofen.
Später verließ sie den kapitalistischen Westen und wurde ein der bedeutendsten Schriftstellerinnen der DDR.

Anna Seghers war der Überzeugung, dass eine gerechte Gesellschaft nur dann entstehen kann, wenn Frauen und Männer dieselben Rechte und Chancen haben. Im Sozialismus erkannte sie ein System,
das die Befreiung von Frauen ermöglichen würde – aus der Gefangenschaft in traditionellen Rollenbildern und aus der Ausbeutung durch kapitalistische Strukturen. In ihrem Werk „Frauengeschichten“ thematisiert sie die schwierigen Bedingungen, unter denen Frauen in einer patriarchalen Gesellschaft leben und skizziert einen selbstbestimmten Ausweg.

Warum gehen wir am 8. März auf die Straße?

Auch im Jahr 2025 ist der Alltag von Frauen und queeren Menschen von Sexismus und Unterdrückungsmustern geprägt: von Catcalling über schlechtere Gehälter für Frauen bis hin zu Femiziden.
Wir sind nicht bereit, uns länger damit abzufinden und gehen gemeinsam auf die Straße, um unsere Wut zu organisieren und eine Perspektive auf Befreiung zu bieten.
Dabei sind wir konsequent antikapitalistisch. Denn die patriarchalen Gesellschaftsstrukturen sind untrennbar mit dem kapitalistischen System verbunden und unterstützen dieses. Frauen übernehmen einen Großteil, der gesellschaftlich notwendigen aber unbezahlten Sorgearbeiten. Um dies leisten zu können, arbeiten Frauen häufiger in Teilzeit oder in geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen. Dadurch stehen auch heute noch, viele Frauen in einem finanziellen Abhängigkeitsverhältnis und sind mit dem Risiko der Altersarmut konfrontiert.
Der fortschreitenden Rechtsruck und die wachsende Kriegsgefahr, die wir aktuell beobachten, wirken sich negativ auf unser aller Leben aus. Die Gewalt gegen FLINTA* Personen steigt stetig.
Sei es die Forderung zur Rückkehr zu traditionellen Familienbildern oder die Ablehnung von queeren Personen, die bis hin zu körperlicher Gewalt reicht.
Rechte Stimmen fordern, das alle Menschen, die ihrem faschistischen Narrativ nicht entsprechen, sich entweder anpassen oder das Land verlassen sollen. Dem gilt es sich konsequent entgegen zu stellen!
Es ist an der Zeit gemeinsam für eine bessere Zukunft und eine befreite Gesellschaft zu kämpfen!

Was wollen wir?

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!
Wir fordern gesellschaftliche Rahmenbedingungen für ein selbstbestimmtes Leben aller Menschen!
Dazu gehören ausreichende Kinderbetreuungsplätze und die Anerkennung unbezahlter Sorgearbeit mit dazugehöriger finanzieller Absicherung.
Das Recht auf Selbstbestimmung über den eigenen Körper! Die bestehenden Gesetze schränken noch immer den Zugang zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen ein und sind nach §218 weiterhin unter Strafe gestellt.
Auch das Selbstbestimmungsgesetz zum Geschlechtseintrag ist nur ein erster Schritt gewesen.
Wenn wir von Befreiung sprechen, meinen wir ALLE Betroffenen. Wenn wir uns gegen Unterdrückung und Sexismus wehren, tun wir dies unter der Fahne des Internationalismus!

Und was tun?

Lasst uns unsere Stimmen vereinen und auf den Straßen unserer Stadt ein Zeichen setzen. Die Demonstration am 08.03.2025 startet um 18:00 Uhr am Gutenbergplatz.

Zahlen und Fakten:

Jeden zweiten Tag stirbt eine Frau durch Partnerschaftsgewalt.
Noch immer bekommen Frauen weniger Lohn für gleiche Arbeit: auch bei gleicher Tätigkeit und vergleichbarer Erwerbsbiografie verdienen Frauen durchschnittlich 6% weniger als Männer.
Gleichzeitig leisten Frauen deutlich mehr unbezahlte Sorgearbeit: durchschnittlich wenden Frauen pro Tag 44,3% mehr Zeit für unbezahlte Sorgearbeit auf als Männer.