Seit letzter Woche Dienstag befinden sich abermals LKW-Fahrer im Streik an der Raststätte in Gräfenhausen. Während es zu Beginn der Woche knapp 20 Fernfahrer waren, die ihre Arbeit niederlegten, sind es diese Woche bereits 120. Im Vergleich zum ersten Streik vor ca. 3 Monaten ist das eine Verdopplung.
Diese Entwicklung ist wenig überraschend, bedenkt man einmal, dass die Fahrer wiederholt auf ausstehende Lohnzahlungen von teils über 10.000€ warten. Dass sich nun also immer mehr Streikende gemeinsam an der Raststätte an der A5 versammeln, zeugt nicht nur von ihrem fehlenden Willen, diese unhaltbaren Zustände hinzunehmen. Es zeugt vor allem von einem enormen Maß an Solidarität untereinander in ihrem gemeinsamen Kampf.
Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass es hierbei weder um verbesserte Arbeitsbedingungen, noch um höhere Löhne geht: Es geht um das absolute Minimum, sprich die Auszahlung des vereinbarten Lohns. Gekämpft wird also im Kollektiv um die Lebensgrundlage, die diesen Männern vom polnischen Speditionsunternehmer Lukasz Mazur aktiv entzogen wird. Doch selbst im Streik fürchten die größtenteils georgischen und usbekischen LKW-Fahrer nicht nur um den ausbleibenden Lohn: Während des ersten Streiks schickte der Speditionsunternehmer Schlägertrupps zur Raststätte, um die Fahrer einzuschüchtern und auch dieses Mal befürchten Sie Angriffe seitens des Arbeitgebers.
Beschäftigte streiken nie aus reinem Spaß an der Freude, sondern stets aus einer zwingenden Notwendigkeit heraus. Deshalb sind Streiks so anstrengend – umso mehr, wenn das Ergebnis des Kampfes unklar und das eigene Wohlergehen gefährdet ist. Aus diesem Grund liegt es nun an uns allen, die Streikenden so gut es geht zu unterstützen! Gerade mit unserer Präsenz vor Ort zeigen wir den protestierenden LKW-Fahrern, dass wir die ihnen widerfahrene Ungerechtigkeit nicht nur sehen, sondern dass wir sie solidarisch mit ihrem Kampf in jeglicher Form unterstützen.
Darum haben wir am Donnerstag, den 27. Juli 2023 in Frankfurt mit anderen Strukturen diverse Spenden gesammelt, um die Streikenden zu unterstützen. Diese kleine Geste der Solidarität ermutigt und bedeutet in der konkreten Auseinandersetzung viel, da sie überhaupt die Möglichkeit schafft, den Kampf auch langfristig führen zu können.
Beteiligt euch an der Solidaritätsarbeit und zeigt vor Ort eure Unterstützung! Helft mit Essens- und Sachspenden! Organisiert Solidaritätsaktionen in euren Städten!
Solidarity with all struggling workers!