Gestern vor 86 Jahren, am 29. August 1934, wurden in Mainz 29 Kommunist*innen der KPD aufgrund ihrer politischen Gesinnung von der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) der Nazis verhaftet.
In Erinnerung an ihren Kampf haben wir am Brückenkopf in Wiesbaden ein Bild hinterlassen.
1934 wurde die Gestapo mit dem Ziel gegründet den politischen Gegner mit allen Mitteln zu verfolgen, seine Organisationen zu zerschlagen und die Mitglieder entweder „umzudrehen“, einzusperren oder zu ermorden. Die Gestapo versuchte von Beginn an lokale Widerstandsstrukturen und -gruppen ausfindig zu machen und zu bekämpfen.
Die Kommunist*innen organisierten sich in 5er Gruppen und standen jeweils nur durch eine*n Genoss*in in Verbindung. So sollte eine komplette Aufdeckung der Widerstandsstrukturen verhindert werden.
Trotz dieser Gegenmaßnahmen konnten die Kommunist*innen von den Nazis ausgemacht und schließlich verhaftet werden. Sie wurden wegen Vorbereitung zum Hochverrat verurteilt Unter anderem hatten sie weiterhin Mitgliedsbeiträge eingezogen, verteilten Flugblätter, sprühten Parolen und organisierten für gefährdete Genoss*innen Fluchtmöglichkeiten. Acht Angeklagte erhielten zusammen 24 Jahre Zuchthaus und je drei bis fünf Jahre Ehrverlust, elf Angeklagte zusammen 17 Jahre Gefängnis.
Die verhafteten Mainzer wurden in Gefängnissen, wie z.B. dem Gestapo-Keller in der Kaiserstraße 31 in Mainz oder in das 1933 eingerichtete Konzentrationslager Osthofen gebracht, vielfach verhört, schikaniert und gefoltert. Haft und Folter sollten den politischen Willen der Antifaschist*innen brechen, sie demütigen und zum Verrat anderer Aktivist*innen oder von Treffpunkten und illegalen Druckereien veranlassen.
Die Reichstagsabgeordnete Franziska Kessel fiel im selben Jahr ebenfalls solchen Verrat zum Opfer. Die Kommunistin wurde in Folge der Folter erblindet und am 23. April 1934 erhängt in ihrer Zelle des Mainzer Landgerichtsgefängnisses in der Diether-von-Isenburg-Straße aufgefunden. Sie wurde gerade einmal 28 Jahre alt.
Wir müssen uns immer wieder an die Widerstandskämpfer*innen und an die Opfer des Nazionalsozialismus erinnern! Sie dürfen nie vergessen werden! Auch müssen wir uns ein Beispiel am antifaschistischen und antikapitalistischen Kampf der Genoss*innen ein Beispiel nehmen!
Es lebe die Rotfront!