Schließt Euch uns an! Gemeinsam zum 8. März!
Weltweit und tagtäglich missbraucht, tötet und greift uns das patriarchale und kapitalistische System an.
So auch im Fall des Feminizids an Jina Emînî, deren brutale Tötung durch die sogenannte Sittenpolizei der Islamischen Republik Iran weltweit eine Protestwelle entfachte. Ausgehend von Rojhilat (Ostkurdistan) verbreitete sich der Slogan „Jin Jiyan Azadî“ wie ein Lauffeuer und Jina Emînî wurde zum Symbol für alle, die seit tausenden von Jahren unter dem Patriarchat, Sexismus und Unterdrückung leiden, denn Jina Emînî ist kein Einzelfall!
Es war die kurdische Frauenbewegung in Bakûr (Nordkurdistan), die in den 2000er Jahren, zum ersten Mal in der Öffentlichkeit „Jin Jiyan Azadî“ rief. Es sind die Vorreiter*innen des kurdischen Freiheitkampfes, wie Evin Goyi und Nagihan Akarsel, die den Slogan prägten, und aus diesem Grund ermordet worden sind; nur durch ihre Mühen und ihren Kampf erlangt der Slogan heute einen universellen Charakter. Auch heute befinden sich aufgrund dieses Slogans weitere tausende politische Gefangene in Haft, weil sie für das kämpfen, was „Jin Jiyan Azadî“ bedeutet.
Der Slogan entstand durch die Gedanken von Abdullah Öcalan, der sich seit über 20 Jahren in Isolationshaft befindet. Er betont immer wieder die starke Verbindung zwischen der Freiheit der unterdrückten Frau und der Freiheit der Gesellschaft.
„Jin Jiyan Azadî“ ist mehr als nur ein Slogan. Es ist eine Haltung und ein Aufruf zum Widerstand gegen Ausbeutung, Versklavung und Kolonialisierung des Lebens und der Freiheit! „Jin Jiyan Azadî“ steht für Frauen wie Marielle Franco, die feministische und antirassistische Kämpfe in Brasilien anführte. „Jin Jiyan Azadî“ hallt für alle, die der Gewalt des patriachalen Systems entgegentreten wie Frauen, Queers, Inter, Trans*, Agender und Nicht-Binäre Personen. „Jin Jiyan Azadî“ kämpft für alle Menschen, die nicht den gesellschaftlichen Rollen entsprechen und nicht cis- hetero lieben und leben.
Wir sehen, wie immer stärker versucht wird, diesen Slogan zu vereinahmen, z.B. wenn deutsche Regierungspolitiker*innen sich ihn auf die Fahne schreiben, ist das pure Heuchelei. Es ist Heuchelei, weil immer noch Geld und Waffen an die Diktaturen geliefert werden, die „Jin Jiyan Azadî“ ersticken wollen. Weil es letztes Jahr 117 Feminizide in Deutschland gab und anstatt in den Schutz von Betroffenen zu investieren, werden in Militär und Konzerne hunderte Milliarden gesteckt, weil wir durch Preiserhöhungen und geringeren Lohn dauerhaft in immer größere Abhängigkeit gedrängt werden. „Jin Jiyan Azadi“ bedeutet genau gegen diese Sachen zu kämpfen.
Wir sehen an den Aufständen, Protesten und Revolutionen in der Welt, was wir erreichen können, wenn wir uns zusammen schließen!
Lasst uns also in Frankfurt gemeinsam unter dem Motto „Jin Jiyan Azadî“ den 8. März 2023, kämpferisch und lauthals auf die Straße gehen!
Wir rufen „Jin Jiyan Azadî“ und meinen damit:
- Ein Ende jeglicher Form patriarchaler Gewalt
- Unterstützung und Schutz von Betroffenen von patriarchaler Gewalt, mehr Plätze in Frauenhäusern
- Körperliche Unversehrtheit und Selbstbestimmung von Frauen, Lesben,inter,trans*, nicht-binären, agender und allen queeren Personen weltweit!
- Weg mit § 218, jetzt legale und sichere Schwangerschaftsabbrüche ermöglichen!
- Mehr sichere Räume in Frankfurt für patriarchal unterdrückte Menschen, gerade für diejenigen, die mehrfach betroffen von Diskriminierung sind
- Eine Anpassung der Löhne an die Inflation und dass patriarchal unterdrückte Menschen den gleichen Lohn für die gleiche Arbeit bekommen
- Finanzielle und soziale Gleichstellung von Berufen, die hauptsächlich von patriarchal unterdrückten Menschen ausgeführt werden, wie Pflege-, Betreuungs- und Reinigungsberufe
- Eine angemessene Bezahlung und gesetzliche Altersabsicherung für patriarchal unterdrückte Menschen, die bisher unbezahlte Aufgaben wie Kinderbetreuung, Haushalt und Pflege übernehmen und eine gerechte Aufteilung der Sorgearbeit
- Runter mit den Preisen, wir wollen einen wirklichen Deckel der Strom-, Gas- und Mietpreise!
- Schluss mit der Unterstützung der menschenverachtenden Regime wie in Iran, Türkei und Afghanistan, anstatt leere Solidaritätsbekundungen!
- Ein Ende des völkerrechtswidrigen Angriffskriegs der Türkei auf die Frauenrevolution in Rojava (Nord-Ost-Syrien)
- Ein Ende in der Kriminalisierung von Kurd*innen durch das PKK Verbot und den Schutz von kurdischen Asylsuchenden